Morgen startet in NRW wieder die Schule.
In den letzten Tagen habe mich mehrere Mütter darauf angesprochen, dass es ihrem Kind sehr schwer fällt zurück in die Schule zu gehen.
Das hat mich zu diesem kurzen Blogartikel inspiriert, in dem ich meine besten Tipps teile für einen entspannten Start in die Schule.
Da es für NRW schnell gehen darf, sind auch alle Tipps ohne Vorbereitung umsetzbar.
Ein Hinweis noch: Ich schreibe im Moment hauptsächlich für Eltern mit Kindern im Vor- oder Grundschulalter. Falls Du schon ältere Kinder hast, brauchen diese womöglich nicht so enge Begleitung, wie hier in diesem Artikel beschrieben.
So oder so - betrachte diesen Artikel als Buffet und nimm daraus mit, was Dir und Deinem Kind beim Übergang in die Schule hilft.
Los geht's!
1. Erzähle Deinem Kind vom Ende der Ferien.
Übergänge fallen Kindern in der Regel schwer, genau wie uns Erwachsenen. Der Übergang nach den langen Sommerferien kann besonders hart sein - und deshalb lohnt es sich, den Schulstart einige Tage, spätestens am Tag vorher, anzukündigen.
Bereite Dich darauf vor, dass Dein Kind alle möglichen Gefühle zeigen kann - von Gleichgültigkeit über diese Info, hin zu Freude oder auch Trauer und Wut. Im Idealfall bist Du ganz in Deiner Mitte und kannst einfach wahrnehmen, wie Dein Kind reagiert. Mehr braucht es in dieser Situation meistens nicht.
Falls Dein Kind nicht weiter über den Schulstart sprechen möchte, belasse es einfach dabei.
2. Gestaltet den Ferienabschluss mit der ganzen Familie.
Nehmt Euch bewusst mit der ganzen Familie Zeit, um die Ferien revue passieren zu lassen.
Erzählt Euch gegenseitig: Was war Dein persönliches Ferien-Highlight? Wofür bist Du dankbar?
Esst etwas Besonderes und wählt dabei bewusst eine Form, die Dir, Deinem Partner und Deinem Kind ermöglicht in einer entspannten Atmosphäre zusammen zu sein. Überlegt am besten gemeinsam, welche Ideen ihr dazu habt.
Bei uns wird es Pizza geben und wir werden sie im Garten picknicken. Da haben alle Bewegungsfreudigen unter uns Platz zum Laufen und diejenigen, die möchten, können unkompliziert essen und reden.
3. Bereitet alles für den nächsten Tag vor.
Am ersten Tag nach den Ferien werden alle wahrscheinlich noch etwas länger brauchen, um aus den Federn zu kommen.
Damit nicht gleich der erste Tag mit Hektik und Konflikten wegen Zeitdruck startet, packe alle Schultaschen und lege alle Kleidungsstücke für den nächsten Tag bereit. Das kannst Du auch gut mit Deinem Kind gemeinsam machen. So weiß es gleich, was es alles dabei hat - und vielleicht fällt ihm*ihr ja auch etwas ein, dass den Übergang leichter machen könnte.
Ein Brückengegenstand könnte sein: ein Gegenstand oder ein Foto aus dem Urlaub, das Dein Kind seinen Klassenkamerad*innen zeigen möchte, oder auch ein Gegenstand, den er*sie in den Ferien oft benutzt hat.
(Falls Du hier noch weitere Ideen hast, schreibe mir gerne!)
Schau dann auch unbedingt im Kühlschrank nach, ob Du alles da hast für die Brotdose.
Wir frühstücken in den Ferien anders und stellen zum Schulstart wieder auf "mitnehmbare" Lebensmittel um.
4. Erwarte, dass der Schulmorgen *nicht funktioniert*
Vielleicht kennst Du dieses Mantra von mir schon: Familienleben funktioniert nicht. Wir sind lebendige Wesen und keine Maschinen. Deshalb gehe davon aus, dass trotz der entspannten Vorbereitung alles anders kommen kann.
Dann erwarten wir auch nicht, dass am ersten Morgen alles super klappt und bleiben (wahrscheinlich ;-)) gelassen.
So kannst Du Deinem Kind dabei helfen, dass es pünktlich loskommt.
- Wecke Dein Kind, falls nötig, ein paar Minuten früher.
- Wenn es wach genug ist, kündige klar und deutlich an, dass es gleich zur Schule geht. Ich gebe immer einen Kurzabriss des Morgenprogramms: "Erst ziehst Du Dich an, dann frühstücken wir, wenn Du möchtest, und dann fahren wir los." (Zeitangaben wie "In 15 Minuten geht es los!" sind nicht sinnvoll, da Dein Kind wahrscheinlich nicht weiß, wie lange 15 Minuten dauern.)
- Falls Du ein "Ich habe keine Lust." hörst, reagiere gelassen. Du kannst einfach: "Das verstehe ich. " antworten, oder auch einfach: "Mmmhh." Bei dieser Aussage ist es oft das Wichtigste, dass Dein Kind das einfach nochmal sagen darf. In den meisten Fällen ist es einfach lieber zu Hause als in der Schule - und das ist doch schön, oder?
- Peile an, früher loszufahren als Du müsstest. Dann habt ihr noch Zeit für die Pfütze auf dem Schulweg oder ein Thema, das während der Fahrt vielleicht hochkommt.
Und jetzt wünsche ich Dir und Deiner Familie einen schönen Übergang ins neue Schuljahr! Lass mich gerne wissen, welcher Impuls Dir besonders geholfen hat.
Deine Isabelle